09. Wo ist der Unterschied bei den Tintendruckverfahren Bubble-Jet und Piezo?
Zwei
Druckverfahren beherrschen den Tintendrucker-Markt: Bubble-Jet und Piezo.
Welches sind die Vor- und Nachteile des jeweiligen Verfahrens?
Das Bubble-Jet-Verfahren funktioniert mit Hitze: ein Heizelement erhitzt im Druckkopf die Tinte. Durch diese schlagartige Erhitzung entsteht ein Überdruck im Druckkopf und die Tinte wird aus dem Druckkopf auf das Papier geschleudert. Das Problem dabei: die Düse muss sofort wieder abgekühlt werden, um Satellitentröpfchen zu vermeiden. Beim Piezo-Verfahren sind statt einem Heizelement Piezo-Kristalle eingebaut, die durch Anlegen einer Spannung “verbogen” werden können.
Dadurch ist es möglich, in der Düse den Raum für die Tinte zu verringern und die Tinte wird kontrolliert aus der Düse auf das Papier geschleudert. Das Piezo-Verfahren ist in der Herstellung erheblich aufwendiger und die Drucker (hauptsächlich Epson) verwenden daher einen Druckkopf, der über die gesamte Druckerlebensdauer im Gerät verbleibt. Angeblich lässt sich mit der Piezo-Technik die Tintenmenge genauer dosieren und dadurch eine bessere Auflösung erreichen als bei Bubble-Jet-Druckern, bei den heute auf dem Markt befindlichen Druckern dürfte das aber eher Theorie sein, denn selbst mit Mittelklasse-Druckern der Bubble-Jet- Technik (HP, Lexmark, etc.) sind fotoähnliche Ausdrucke möglich. Dafür haben Bubble-Jet-Drucker den entscheidenden Vorteil, daß die Druckköpfe als Verbrauchsmaterial erhältlich sind und im Falle eines Defekts nicht der ganze Drucker entsorgt werden muss.
Bei den Druckern von HP und Lexmark wird der Druckkopf mit jedem neuen Tintentank ausgetauscht und dadurch sollte der Drucker mit jedem Tintentausch wieder wie am ersten Tag funktionieren. Canon verwendet eine Zwischenlösung: Die Tintentanks sind einzeln austauschbar, der (Bubble-Jet-) Druckkopf übersteht mehrere Tintenpatronen und muss erst ausgetauscht werden, wenn die Druckqualität nachlässt.